Ardbeg 26yo (Kingsbury, Celtic Series, 1974)

Für diesen Verkostungspost gibt es ausnahmsweise ein kleines Vorwort – denn ist der 500. Dram, den ich für das Whisky-Journal beschreibe… plus-minus ein paar Ungereimtheiten in der Buchführung 😉
Ein kleines Jubiläum also. Und das sollte gebührend gefeiert werden, wie ich finde. Die Wahl stand zwischen einem 64er Longmorn, einem 72er Glenglassaugh und einem 74er Ardbeg. Der Ardbeg hat gewonnen, die anderen beiden müssen sich leider noch ein wenig gedulden… also dann, slàinte mhath und auf die nächsten 500 Drams!

Name Ardbeg Single Malt Whisky Ardbeg 26yo, Kingsbury, Celtic Series, 1974
Alter 26 Jahre (1974/2000)
Alkohol 50 %
Abfüller Kingsbury (Celtic Series)
Lagerung Bourbon Hogshead
Sonstiges Nicht kühlgefiltert, kein Farbstoff
Region Islay
Kategorie Handwerkskunst

Farbe Zwischen Bernstein und Apfelsaft
Geruch Zitrus, Salz, Rauch, alles auf einmal (was legt der früh los…), der Rauch wird aschiger, Brennnessel, Jod, dahinter ein wenig Honigsüße, ausglimmendes Lagerfeuer, ein paar Streichhölzer, immer noch Salz, harzig-frisches Tannenholz, Orange und Ananas, unreife helle Weintraube, wieder süßere Frucht, alte Holzmöbel und Spuren von Vanille, frisch geerntete Getreidekörner, Meer, Rauch nimmt mit der Zeit ab, Salz und Jod bleiben genauso wie der Alkohol
Geschmack Fruchtig (Zitrus) und süß (Honig und Kandis), danach direkt würziger (Campher und Lakritz), gut brennender Alkohol, Salz, weit weniger Rauch als in der Nase, fruchtige Bitterkeit, später holzig-würziger werdend, leichter Eukalyptus, die Süße bleibt lange
Finish Mittellang, geröstetes Malz mit begleitender Malzsüße (regelrechtes Malzbier), diverse weitere Röstaromen (nicht unbedingt Rauch…), Kaffee und sehr dunkle Schokolade, Frische von Zitrusfrucht und Eukalyptus, fruchtige Bitterkeit, leicht salzig mit Erdnuss, trockener und sanft rauchig endend

Aromen Frucht Getreide Süße Holz Würze Alkohol Rauch

Mein Fazit Es gab heute einen Jubiläumsdram mit einer sagenhaften Nase. Phantastisch, was da alles drin ist und was sich im Glas mit der Zeit alles entwickelt. Und das genauso direkt wie harmonisch und komplex. Zudem wandelt sich der Charakter des Rauches so viele Male, dass ich das Zählen aufgegeben habe. Wirklich toll. Danach lässt der Dram aber nach. Die Aromen sind zwar immer noch harmonisch, doch driften sie in eine bittere Richtung, die mir nicht sonderlich schmeckt. Anzumerken ist noch, dass ich im Abgang weit weniger Rauch als vielmehr Röstaromen verschiedenster Art finden konnte. Das finde ich selten und mit der begleitenden Süße sehr lecker. Insgesamt ist es ein sehr guter Whisky, doch es fehlt noch ein wenig für einen persönlichen Spitzenplatz.

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